Produktion am Niederrhein

SATO – INNOMAX Cutting Group: Alle Schneidsysteme aus einer Hand

Die Mönchengladbacher SATO hat neue Eigentümer. Diese führen bereits seit mehreren Jahren erfolgreich die INNOMAX AG.

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von Regiomanager 01.05.2017 Anzeige
Holger Kerkow (l.) und Frank Heesen führen das Unternehmen seit diesem Frühjahr

Manchmal führt ein sportliches Hobby zu einer erfolgreichen geschäftlichen Zusammenarbeit. So im Fall von Holger Kerkow und Frank Heesen. Der in Rheydt geborene Diplom-Ingenieur und der aus Viersen-Dülken stammende Steuerberater lernten sich vor mehr als 30 Jahren beim Squash kennen. Daraus erwuchs eine enge Freundschaft. Vor 14 Jahren entschloss sich das niederrheinische Duo dann, die Basis der heutigen INNOMAX AG zu gründen und fortan in den USA gefertigte Wasserstrahlschneide-Anlagen der Omax Corporation am Standort Mönchengladbach (Marie-Bernays-Ring) zu veredeln und von hier aus bundesweit sowie in Österreich und der Schweiz zu vertreiben. Holger Kerkow ist Vorstand und Hauptgesellschafter der AG, sein Freund ist Mitgesellschafter. „Ich sehe mich als Unternehmer“, sagt Frank Heesen. Die Branche stecke ihm in den Genen: „Schon mein Vater war im Metallbau tätig.“ Vor einigen Wochen erfolgte dann ein weiterer wichtiger Schritt. Zwei führende Schneidtechnikanbieter, beide mit Stammsitz in Mönchengladbach, bündeln fortan ihre Kräfte. Der Hintergrund: Anton Hubert (68), kreativer Kopf und erfolgreicher Gründer der SATO Schneidsysteme, war schon länger auf der Suche nach einer geeigneten Nachfolge. Diese fand er in den zwei Gründern und Treibern der INNOMAX AG. Holger Kerkow und Frank Heesen haben SATO zum 1. Mai übernommen.

Nachfolge schnell geklärt

Man kann mit Fug und Recht von einer rekordverdächtigen Nachfolgeregelung sprechen, denn von der ersten Kontaktaufnahme bis zu den Unterschriften beim Notar vergingen nur wenige Wochen. Andere Übernahmen können sich mitunter über Jahre hinziehen. „Das liegt zum einen darin begründet, dass es in unserem Fall eine freundliche Übernahme auf Augenhöhe war“, erzählt Neu-Inhaber Holger Kerkow. „Außerdem kannten wir uns in der Branche schon sehr gut aus.“ Mit dem Übergang der Gesellschaft an die neuen Inhaber übernimmt der 60-jährige Ingenieur als Geschäftsführer die strategische und operative Führung bei SATO mit allen Geschäftsfeldern. Bedingt durch die freundschaftliche Verbundenheit mit Anton Hubert, werden die neuen Lenker der SATO aber sicher noch eine Weile aus dem Wissen und dem Ideenreichtum des ehemaligen Brennschneidpioniers schöpfen können. Die Bereiche Vertrieb und Service konnten durch die Zusammenführung schon unmittelbar gestärkt und Lücken geschlossen werden. „Wir laden Stamm- und Neukunden gerne dazu ein, unseren neu aufgestellten Service auf die Probe zu stellen“, wirbt der Geschäftsführer für sein vergrößertes Team von Fachleuten. Außerdem werde man auch proaktiv auf die Kunden zugehen. „Als Nächstes werden Effizienzsteigerungen in der Produktion und Impulse in der Entwicklung erwartet“, erklärt Mitgesellschafter Frank Heesen. Der 56-jährige Diplom-Betriebswirt formuliert klare Ziele: „Im kommenden Jahr wollen wir am Standort Tomphecke 50 Maschinen fertigen. Im Jahr darauf könnten es dann bereits 100 sein.“

Startschuss Ende der 70er

SATO kann durchaus als Traditionsunternehmen bezeichnet werden. Bereits Ende der 1970er-Jahre begann die Firma als selbstständiger Servicestützpunkt und als Entwicklungsbüro für Schneidmaschinen mit drei Mitarbeitern. Die Hauptkunden damals hießen Thyssen und Siemens. Im Sommer 1988 erfolgte dann die Gründung der Firma SATO Schneidsysteme Anton Hubert. Seit über 25 Jahren ist sie führender Hersteller von Autogen- und Plasmaschneidanlagen in höchster Qualität: 100 Prozent made in Germany. „Die Standard-Portalmaschinen sind ausgelegt bis zu einer Schneiddicke von 300 Millimetern“, so der Ingenieur. „Starkschneidmaschinen haben einen Schneidbereich bis 2.000 Millimeter.“ Für noch größere Schneidbereiche (Brammen) in der Hütten- und Stranggießtechnik baue man Brennschneidmaschinen in Portalbauweise mit diversen Kühlungsmöglichkeiten. „Die bedienungsfreundlichen und übersichtlichen CNC-Bahnsteuerungen wie die CNC 3010 Topaz runden das Bild einer zukunftsorientierten Brennschneidmaschine ab. Ergänzt wird das System durch Software, Schneidtische und entsprechende Filtertechnik.“ Weltweit wurden bereits über 1.300 Schneidsysteme installiert. Die INNOMAX AG mit etwa 600 Stammkunden in Mitteleuropa ist führender Anbieter von Präzisions-Wasserstrahlschneidsystemen und verfügt über ein sehr leistungsstarkes Service- und Vertriebsteam. Beide Unternehmen gehen von großen Synergien und signifikanten Impulsen für die jeweiligen Geschäftsfelder aus. „Doch vor allem profitieren unsere Kunden durch diese Bündelung“, betont Holger Kerkow. „Ab sofort können wir unter der Dachmarke SATO-INNOMAX Cutting Group mit insgesamt 70 Mitarbeitern alle Schneidtechniken aus einer Hand anbieten, völlig neutral beraten und die jeweiligen Pros und Kontras darlegen.“ Denn die vorherige Konkurrenzsituation – Brennschneiden (Plasma, Laser, Autogen) gegen Wasserstrahlschneiden – sei weggefallen.

Kunden aus verschiedenen Branchen

Die Kunden der Gruppe sitzen in der ganzen Welt, auch wenn vor allem innerhalb Deutschlands verkauft wird. Darunter sind namhafte Konzerne, aber auch mittelständische Firmen und Betriebe mit nur einer Handvoll Mitarbeitern. Das Wasserstrahlschneiden ist hochpräzise und kommt u.a. in der Autofertigung sowie in der Luft- und Raumfahrttechnik zum Einsatz. „Es gibt aber auch einen berühmten Schweizer Uhrenhersteller, der unsere Anlagen nutzt“, sagt Holger Kerkow. Neben Metallen wie Werkzeug- und Edelstähle, Aluminium, Kupfer, Messing und Titan können auch Marmor, Grafit, Fliesen, keramische Werkstoffe, Glas und Plexiglas, PE, PVC, Teflon, Holz, Gummi und vieles mehr geschnitten werden. Auch beim Brennschneiden sind viele Branchen vertreten. Die Bandbreite reicht vom Tiefbau bis zur Hafenkran-Fertigung. Der Niederrhein bildet einen Absatzschwerpunkt, Maschinen aus Mönchengladbach laufen u.a. in Neuss, Krefeld und Viersen. Auch Duisburg ist Sitz einiger Kunden. Ende September präsentiert sich die neue SATO-INNOMAX Cutting Group erstmalig einem globalen Kundenkreis. „Wir sind mit einem gemeinsamen Stand auf der ,Schweissen & Schneiden‘ in Düsseldorf vertreten“, sagt Holger Kerkow. Die Schau gilt als Weltleitmesse in diesem Bereich. Die wichtigste Botschaft für die beiden Freunde und Kompagnons lautet: „SATO lebt und ist stärker denn je. Dank der Bündelung der Kompetenzen der GmbH mit denen der INNOMAX AG gehören wir bei allen Schneidverfahren zu den führenden Anbietern.“

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